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Notwendigkeit zur Reform der interkommunalen Finanzbedarfsmessung im saarländischen Finanzausgleich

Thomas Döring

sofia Diskussionsbeiträge 2021, No. 7 https://doi.org/10.46850/sofia.9783941627949

Die Ermittlung des Finanzbedarfs einer Kommune zählt zum schwierigsten Teil eines kommunalen Finanzausgleichssystems. Da bei der Ermittlung des kommunalen Finanzbedarfs üblicherweise auf sozioökonomische Bedarfsindikatoren abgestellt wird, sind aus finanzwis­sen­schaftlicher Sicht die beiden folgenden Anforderungen von grund­sätzlicher Bedeu­tung: Zum einen sollte ein für die Ermittlung des Finanzbedarfs einer Kommune verwen­deter Indi­kator den zu messenden Gegenstand in möglichst konsistenter Form abbilden. Zum anderen ist von Relevanz, dass die zur Anwendung kommenden Bedarfsindikatoren zu keinen widersprüchlichen Verteilungsergebnissen führen sollten. Das bedeutet vor allem, dass die Anerkennung von spezifischen Sonderbedarfen nicht zu geringeren Zuweisungen und damit einer fiskalischen Schlechterstellung einer Kommune führen darf. Am Beispiel des saarländischen Finanzausgleichs wird gezeigt, dass die beiden genannten Anforderungen nicht erfüllt sind und das bestehende System der Bedarfsmessung insofern reformbedürftig ist.

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