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Der CO2-Fußabdruck (Product Carbon Footprint) für Produkte und Dienstleistungen

insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen    
(PCF-KMU)

Projektlaufzeit: 2010-2013; gefördert durch das BMBF
Projektergebnisse: Siehe unten.


Wirtschafts- und umweltpolitischer Kontext
Für Unternehmen wird es im internationalen Wettbewerb immer wichtiger, sich zu Fragen von Umwelt- und Klimaschutz zu positionieren. Dies dient zum einen dem Image des Unternehmens, zum anderen lassen sich durch die Offenlegung und Nutzung von Einsparpotentialen Wettbewerbsvorteile erzielen. Ein zunehmend verbreitetes Maß für die ökologische Bewertung von Produkten und Dienstleistungen ist der „Product Carbon Footprint“ (PCF). Dieser „CO2-Fußabdruck“ misst die Treibhausgase, die im Lebenszyklus eines bestimmten Produktes emittiert werden. Damit ist der PCF ein geeignetes Instrument, um die Klimawirksamkeit von Waren und Dienstleistungen zu bestimmen, zu bewerten und zu kommunizieren.“ (PCF-Pilotprojekt 2009).
Den Unternehmen bietet der PCF die Möglichkeit, Klima-Entlastungspotentiale ihrer Produkte und Dienstleistungen zu überprüfen und zu erschließen. Ob der für ein Unternehmen aber ein probates Mittel darstellt, hängt von vielen Rahmenbedingungen ab: Der Unternehmenszweck (Art der Produkte bzw. Dienstleistungen) ist dabei ebenso entscheidend wie die Größe des Unternehmens oder seine Stellung im Lebensweg des jeweiligen Produktes und der bearbeiteten Produktpalette.

Ziele des Forschungsvorhabens
Ziel des Vorhabens war es, die Praxistauglichkeit des CO2-Fußabdrucks zu testen und dabei herauszufinden, inwieweit dieses Konzept auch unter Beachtung einschlägiger Normen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) tauglich ist, wie und mit welchem Erfolg man die Ergebnisse in Richtung der Kunden kommunizieren könnte und wie eine Struktur der Informationsvermittlung entlang der Wertschöpfungskette zu gestalten wäre.

Vorgehen
Die Bearbeitung von Fallbeispielen nimmt in diesem Verbund eine zentrale Stellung ein. Zusammen mit den kooperierenden Unternehmen werden für einzelne Produkte die Informationen erarbeitet, die es erlauben, den PCF für seinen gesamten Lebensweg zu berechnen und darzustellen. Mit dem Vergleich der Erfahrungen über verschiedene Unternehmensgrößen, Produktarten und Branchen hinweg werden Erkenntnisse erarbeitet, die für die Bewertung der Praxistauglichkeit des Konzepts von erheblicher Bedeutung sind.

Forschungsverbund

Im Forschungsverbund PCF-KMU kooperieren das

  • Institut für Umweltstudien und angewandte Forschung (IESAR) der Fachhochschule Bingen, die
  • Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse (sofia) der Hochschule Darmstadt und das
  • Team Material Flow and Environmental Management (IAF) der Hochschule Pforzheim.


Partner aus der Wirtschaft
•    ifu GmbH, Hamburg
•    Hess Natur Textilien, Butzbach
•    Teekampagne Gesellschaft für kreative Ökonomie
•    Merck AG, Darmstadt
•    ESolutions GmbH, Hofheim
•    Deutsche Amphibolin-Werke, Ober-Ramstadt
•    Reh Kendermann GmbH Weinkellerei, Bingen
•    Schöller Wein & Analytik, Bodenheim
•    Arqum Umweltmanagement, München
•    Biolandbetrieb Bannmühle, Odernheim
•    Weingut Villa Sachsen, Wallhausen
•    Kirner Privatbrauerei, Kirn
•    Schwollener Sprudel GmbH, Schwollen
•    Gallehr Sustainable Risk Management, Karben
•    DLR Dienstleistungszentrum, Bad Kreuznach

Weitere Partner

  • TSB Transferstelle für Rationelle und Regenerative Energiesysteme der Fachhochschule Bingen: Dipl.-Ing. (FH) Joachim Walter und Dipl.-Ing. (FH) Simone Walg
  • Leuphana Universität Lüneburg, Prof. Dr. Andreas Möller



Ansprechpartner bei sofia:
Dr.-Ing. Georg Cichorowski
cichorowski@sofia-darmstadt.de
Tel.: 06151-16 8746

Es gibt ein "PCF-Handbuch", welches sich mit folgenden Praxisfragen befasst:

  • Bilanzierung von produktspezifischen Treibhausgas-Emissionen einhergehen
  • Praktische und operative Fragen zur Erstellung eines PCF sowie damit verbundene
  • Methodische Schwierigkeiten.
  • Bei der Kommunikation der Ergebnisse ´können sich juristische Fragestellungen ergeben,
  • etwa im Hinblick auf die Verbindlichkeit und Haftung für erhaltene bzw. weitergegebene PCF-Daten oder hinsichtlich der Zulässigkeit von Werbe-Aussagen.

Weitere Publikationen

Cichorowski, Georg:
Bestimmung des CO2-Fußabdrucks für Bio-Produkte.
Zwei PCF-Fallstudien: Bio-Darjeeling-Tee und T-Shirt aus kbA-Baumwolle.
sofia - Studien zur Institutionenanalyse Nr. 14-1, Darmstadt 2014. (ISBN 978-3-941627-30-7)

 

Cichorowski, G.; Joa, B.; Hottenroth, H.; Schmidt, M.:
Scenario analysis of life cycle greenhouse gas emissions of Darjeeling tea.
The International Journal of Life Cycle Assessment: Volume 20, Issue 4 (2015), Page 426-439