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Risikokommunikation und e-Government

Kontakt: Jaqui Dopfer

 

Laufzeit: 15.8.01 – 15.2.03

 

Gefördert durch das Zentrum für Forschung und Entwicklung der FHD - ZFE - aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst

 

Das Forschungsvorhaben „Risikokommunikation und e-Government“ der Fachhochschule Darmstadt untersucht am Beispiel der Erweiterungsdiskussion um den Rhein-Main-Flughafen, welchen Beitrag das Internet im Rahmen diskursiver Verfahren leisten kann. Gegenstand der wissenschaftlichen Untersuchung ist, in wie weit eine Teilnahme von Bürgern an politischen Prozessen durch eine Vernetzung verbessert wird. Zentrale Frage wird dabei sein: Können durch das Netz neue Bürgergruppen zusätzlich aktiviert und im Rahmen diskursiver Prozesse mobilisiert werden?

Elektronisch basierte Diskursverfahren werden hinsichtlich ihrer Effektivität, sämtliche gesellschaftlichen Gruppen an einer raumrelevanten Entscheidungsfindung zu beteiligen und deren Input angemessen zu berücksichtigen, diskutiert. Vor allem hinsichtlich einer „Netzwerk-Strukturierung“, die einen verbesserten Zugang für sämtliche gesellschaftlichen Schichten erlaubt, werden Optionen aufgezeigt.

Es wird ferner untersucht, in welcher Weise es gelungen ist, die Gratwanderung zwischen bloßer Akzeptanzbeschaffung und ergebnisoffenem Diskursverfahren zu bewältigen. In dem Zusammenhang werden Ansatzpunkte diskutiert, die im Rahmen des e-Government geeignet scheinen eine gesellschaftliche Teilhabe an politischen, insbesondere risikobehafteten Prozessen zu verbessern. Unter der Annahme, dass staatliche Politik auf veränderte Randbedingungen (Individualisierung bzw. Pluralisierung und Informatisierung der Gesellschaft) durch neue Steuerungsmodi reagiert, indem sie sich beispielsweise der Zustimmung gesellschaftlicher Akteure durch netzbasierte, diskursive Prozesse versichert, soll - im Hinblick auf ein anschließendes Forschungsvorhaben - untersuchungsrelevante Aspekte hinsichtlich einer „Netzwerk-Steuerung“ durch den Staat skizziert werden.

Ansatzpunkte für eine Veränderung gesetzlicher Entscheidungsverfahren für raumbedeutsame Großvorhaben, die eine bessere Verknüpfung von diskursiven Verfahren mit der staatlichen Entscheidungsfindung erwarten lassen, werden diskutiert.

Schließlich sind die Änderungen gesetzlicher Entscheidungsverfahren in ihren Rückwirkungen auf das Verhältnis Bürger und Staat zu untersuchen. Diskursive Verfahren im Kontext responsiver Regulierungsstrategien, so die Hypothese, stärken die Eigenverantwortung des Bürgers und erlauben ihm auf diese Weise, proaktiv die ihn umgebenden gesellschaftlichen Konfliktfelder zu gestalten.