Intelligente Energienutzung in der Gebäudewirtschaft – iENG
Rund 40 % des gesamten Energieeinsatzes in Deutschland resultiert aus der Nutzung von Gebäuden. Gleichzeitig finden sich dort große Potenziale für Einsparungen, aber auch für die aktive Nutzung unterschiedlicher Energiequellen.
Im status quo bildet das Einzel-Gebäude den Anknüpfungspunkt der technischen, rechtlichen, ökonomischen und organisatorischen Strukturen. Viele Potentiale lassen sich aber erst dann erschließen, wenn man diese kleinteilige Sicht überschreitet. Dies setzt voraus, dass unterschiedliche Akteure kooperieren und u.U. auch neue Akteure hinzukommen. Die siedlungsbezogenen technischen Lösungen entsprechen aber oftmals nicht vorherrschenden, teilweise auch rechtlich vorgegebenen Standards. Das Vorhaben untersucht, wie sich im Hinblick auf die Erschließung bislang weitgehend ungenutzter Potenziale die rechtlichen, ökonomischen und organisatorischen Rahmenbedingungen der Akteure so anpassen lassen, dass auch alternative - etwa "kybernetische" (siehe dazu das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderte Modell-Vorhaben einer Sanierung eines Wohngebäudes aus den 50-er Jahren) - Ansätze zur Steigerung der Energieeffizienz zum Zuge kommen können.
Die zentralen Erkenntnisse aus dem iENG-Projekt und einem ebenfalls vom BMBF im Rahmen von FONA geförderten Anschlussvorhaben fasst ein "Policy Paper" zusammen: Es formuliert Empfehlungen zur Fortentwicklung des regulatorischen Rahmens (einschließlich der Förderlandschaft, der CO2-Bepreisung und der Einrichtung eines generationenübergreifenden Klimaschutzfonds) sowie zum weiteren Forschungsbedarf. Es findet sich hier ...
Weitere Informationen zum Vorhaben im Rahmen der BMBF-Fördermaßnahme „Umwelt- und gesellschaftsverträgliche Transformation des Energiesystems“ finden Sie in Gestalt von zwei Postern hier und hier.
Zwischenergebnisse dokumentieren folgende Beiträge:
- Energetische Gebäudemodernisierung. Ein analytischer Blick auf die Akteure der Gebäude-Energiewende
Cichorowski, G., in: sofia - Studien zur Institutionenanalyse Nr. 16-5, Darmstadt 2016 (zu den sofia-Studien)
- Zu gut gemeint, aber überholt: Energieeinsparstandards als Innovationsbremse
Führ, M., in: Zeitschrift für Umweltrecht (ZUR), 2015, 129-130.
- Weitere Informationen und Beiträge zu der Debatte "Alternative energetische Gebäudekonzepte" finden sich in der Ausgabe 5/2014 der Zeitschrift "der Architekt" unter dem Titel: Alles heiße Luft?
Die Abschlusstagung zu dem Projekt fand vom 19. bis 21. September in der Ev. Akademie Loccum statt. Etwa 100 Teilnehmer aus Wohnungswirtschaft und Verwaltung, aber auch Architekten, Forscher, Mieter und Politiker diskutierten die Perspektiven der "Energiewende im Gebäudesektor". Siehe dazu
- die Tagungsdokumentation mit den Folien der Vorträge durch die Ev. Akademie Loccum sowie
- den Tagungsbericht von Julia Brüggemann:
Energiewende im Gebäudesektor:
Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit durch technikoffene Lösungen
Zeitschrift für Umweltrecht (ZUR) 2016, 699
Abschlussveröffentlichung:
Martin Führ, Annette Rudolph-Cleff, Kilian Bizer, Georg Cichorowski (Hrsg.): Dämmen allein reicht nicht. Plädoyer für eine innovationsoffene Klimaschutzpolitik im Gebäudebereich, 2018, oekom, München.