Zum Hauptinhalt springen Skip to page footer

Interaktionseffekte zwischen Gemeinde- und Kreisebene im nordrhein-westfälischen Finanzausgleich - eine aktualisierte Bewertung aus finanzwissenschaftlicher Sicht

Thomas Döring

sofia Diskussionsbeiträge 2021, No. 5 https://doi.org/10.46850/sofia.9783941627918

Am kommunalen Finanzausgleich in Nordrhein-Westfalen wurde wiederholt kritisiert, dass die Verortung und Ausgestaltung des Soziallastenansatzes auf Gemeindeebene im Zusammenspiel von Gemeinde- und Kreisfinanzausgleich sowie unter Berücksichtigung der „Mischfinanzierung“ der Kreise in Form von Zuweisungen und Umlagen zu unerwünschten Umverteilungseffekten im kreisangehörigen Raum führe Dies gelte insbesondere mit Blick auf das Verhältnis von kreisangehörigem Raum zu kreisfreien Städten, aber auch im Verhältnis der Kreise mit relativ hohen Soziallasten (einschließlich ihrer Gemeinden) zu den übrigen Kreisen, wobei eine Benachteiligung der jeweils erstgenannten Gruppe an Gebietskörperschaften gegenüber der zweitgenannten behauptet wird. Mit dem vorliegenden Beitrag sollen unter Berücksichtigung aktuellerer Daten vor allem die Interaktionseffekte im kreisangehörigen Raum einer in diesem Sinne erweiterten Untersuchung unterzogen werden, um feststellen zu können, ob es sich hierbei um systeminadäquate Verwerfungen bzw. Verzerrungen handelt, die aus finanzwissenschaftlicher Sicht einer entsprechenden Korrektur bedürfen, oder lediglich um Effekte, die vor allem mit Blick auf den Soziallastenansatz als systemkonform zu bewerten sind.

Access full article

References

  1. Blume, L. und T. Döring (2009): Unterschiede regionaler Wirtschaftskraft – welchen Einfluss hat die Landespolitik? in: Jahrbuch für Regionalwissenschaften, Jg. 29, S. 105-120.
  2. Büttner, T., Holm-Hadulla, F., Parsche, R. und Ch. Stabatty (2008): Analyse und Weiterentwicklung des kommunalen Finanzausgleichs in Nordrhein-Westfalen, München.
  3. Büttner, T. und U. Schneider (2013): Finanzwissenschaftliches Gutachten zum Gemeindefinanzierungsgesetz des Landes Nordrhein-Westfalen, Nürnberg.
  4. Deubel, I. (2011): Mehr Gerechtigkeit im kommunalen Finanzausgleich? – Das GFG 2011 und die Eckdaten zum GFG 2012, Bad Kreuznach.
  5. Döring, T., Blume, L. und M. Türck (2008): Ursachen der unterschiedlichen Wirtschaftskraft der deutschen Länder – Gute Politik oder Resultat günstiger Rahmenbedingungen? Baden-Baden.
  6. Döring, T. und L. Blume (2013): Differences in Regional Economic Prosperity – Do State Policies Matter? An Empirical Investigation of Data from the German States, in: International Public Administration Review, Vol. 11, S. 29-46.
  7. Döring, T., Brenner, T. und F. Rischkowsky (2018): Interkommunale Finanzbedarfsermittlung im nordrhein-westfälischen Finanzausgleich – Eine finanzwissenschaftliche Analyse aktueller methodischer und systemischer Probleme, Berlin.
  8. Döring, T., Gerhards, E., Schrogl, F. und M. Thöne (2021): Fortentwicklung des horizontalen kommunalen Finanzausgleichs im Saarland – Finanzwissenschaftliche Analyse zur sachgerechten Bestimmung von Finanzbedarf und Finanzkraft, Darmstadt.
  9. Feldmann, H. (1999): Ordnungstheoretische Aspekte der Institutionenökonomik, Berlin.
  10. Hanesch, W. (2001): Armut und Integration in den Kommunen, in: Deutsche Zeitschrift für Kommunalwissenschaften, Jg. 40 (Band 1), S. 27-47.
  11. Henneke, H.-G. (2008): Neue Entwicklungen bei der Kreisumlage, in: Der Landkreis, Jg. 78, S. 509-526.
  12. Holz, G. (2011): Ansätze kommunaler Armutsprävention – Erkenntnisse aus der AWO-ISS-Studie „Kinderarmut“, Frankfurt am Main.
  13. Junkernheinrich, M. und G. Micosatt (2009): Neutralisierung von Sonderbedarfen im kreisangehörigen Raum durch den Kreisfinanzausgleich – Rückkopplungen zwischen Gemeinde- und Kreisschlüsselzuweisungssystem in Nordrhein-Westfalen und ihre Bedeutung für den Kreis Recklinghausen, Bottrop und Kaiserslautern.
  14. Rehm, H. und S. Matern-Rehm (2010): Kommunalfinanzen, Wiesbaden.
  15. Richter, R. und E. Furubotn (1996): Neue Institutionenökonomik, Tübingen.
  16. Scherf, W. (1998): Schlüsselzuweisungen und Kreisumlage, Frankfurt am Main.
  17. Thöne, M., Goerl, C. und A. Rauch (2013): Weiterentwicklung des kommunalen Finanzausgleichs in Nordrhein-Westfalen, Köln.
  18. Wohltmann, M. (2016): Die Kreisumlage 2015/2016 – Rechtliche Grundlagen und finanzielle Entwicklung, in: Der Landkreis, Jg. 86, S. 464-500.
  19. Wrede, M. (2002): Fiskalische Externalitäten im föderativen Staat, Tübingen.
  20. Zimmermann, H. (1983): Allgemeine Probleme und Methoden des Finanzausgleichs, in: Handbuch der Finanzwissenschaft, 3. Auflage, Tübingen, S. 3-52.
  21. Zimmermann, H., Henke, K.-D. und M. Broer (2012): Finanzwissenschaft – Eine Einführung in die Lehre von der öffentlichen Finanzwirtschaft, 11. Auflage, München.