Kreislaufwirtschaft in der städtischen / stadtregionalen Flächennutzung - Flächen im Kreislauf - FLIK
Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) führt zusammen mit sofia-Darmstadt und projektgruppe stadt+entwicklung in Leipzig im Auftrag des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) und des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW) das Forschungsvorhaben des Experimentellen Wohnungs- und Städtebaus (ExWoSt) "Fläche im Kreis – Kreislaufwirtschaft in der städtischen/stadtregionalen Flächennutzung" durch.
Zentraler Gegenstand des Vorhabens
In fünf Stadtregionen sollen reale Akteure in Planspielen stadtregionale Strategien einer anzustrebenden Flächenkreislaufwirtschaft entwickeln. Dabei werden insgesamt drei unterschiedliche Planspielvarianten durchgeführt.
Projektziel
Ziel der Untersuchung ist es, Auskunft über die Wirksamkeit verschiedener Instrumente zur Reduzierung des Flächenverbrauchs und zur Reaktivierung von Brachflächen zu gewinnen und generelle Aussagen darüber zu treffen, mit welchen grundsätzlichen Anreizproblemen jede Instrumentierung einhergeht, d.h. welche Grundkonflikte zwischen den kommunalen Akteuren bestehen und zu lösen sind.
Umweltpolitischer Kontext
In Deutschland werden täglich über 100 ha Fläche für Siedlung und Verkehr neu in Anspruch genommen. Dies nimmt auf Dauer künftigen Generationen die Möglichkeit , ihr Dasein adäquat zu gestalten und hat vielfältige negative Auswirkungen auf das Klima, den Boden und den Wasserhaushalt. Die Bundesregierung hat das Ziel formuliert, diesen Flächenverbrauch bis 2020 auf 30 ha pro Tag zu reduzieren.
Die Eindämmung des Flächenverbrauchs ist nicht mit einer einzelnen staatlichen Maßnahme etwa per Verordnung denkbar. Es ist allerdings auch nicht damit getan, zur Verwirklichung des Ziels der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie lediglich an den guten Willen der hoheitlichen und gesellschaftlichen Akteure zu appellieren, die in Wirtschaft, Kommunen, in der Verkehrs-, Immobilien- oder Wohnungswirtschaft tätig sind.
Instrumenten-Analyse
Zur Reduzierung des Flächenverbrauchs stehen eine ganze Reihe von Instrumenten zur Verfügung: Neben bestehenden ordnungsrechtlichen Vorgaben, die auf die Akteure einwirken, können planungsrechtliche Instrumente verschärft sowie ökonomische Anreizinstrumente eingeführt werden. Die Instrumente werden zunächst analysiert und nach bestimmten Kriterien beurteilt.
Planspiele
In den Planspielen wird der Ablauf bestimmter zukünftiger Planentscheidungen simuliert. Technische und verwaltungsspezifische Vorgänge und Abläufe werden wirklichkeitsgetreu abgebildet. In den Planspielen werden Entscheidungsprozesse zur Flächeninanspruchnahme durch die faktisch zuständigen Akteure unter Zugrundelegung realer und alternativ hierzu gesetzter Rahmenbedingungen simuliert. Die unterschiedlichen Instrumente und Maßnahmen werden in ihrem Zusammenwirken und hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit überprüft und auf dieser Grundlage wird eine stadtregionale Strategie entwickelt.
Mit dem Planspiel soll im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens überprüft werden, ob und inwieweit die vorgesehenen Änderungen und Neuregelungen praktikabel, problemadäquat und wirksam sind. Überprüft werden im Einzelnen die
- Ausrichtung der Regelung auf das vorgegebene Ziel, die
- Geeignetheit der vorgesehenen Maßnahmen zur Zielerreichung, die
- Verständlichkeit und Eindeutigkeit und das
- Verfahren
Mitwirkende
Dr. Fabian Dosch, Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Dipl.-Ing. Thomas Preuß und Christa Böhme, Deutsches Institut für Urbanistik (DIFU)
Dr.-Ing. Georg Cichorowski, Prof. Dr. Kilian Bizer, Prof. Dr. Martin Führ: Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse an der FH Darmstadt (Sofia)
Dr.-Ing. Uwe Färber, Planungsgruppe Stadt + Entwicklung, Leipzig
Auftraggeber
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) mit Mitteln des Bundesministeriums für Verkehr, Bauwesen und Raumordnung (BMVBR)
http://www.flaeche-im-kreis.de/